Bauhelfer

21. Juni 2006

Ich werde um 7.30 Uhr von einer Gruppe Bauhelfer geweckt. An die Arbeit. Im Laufe des Vormittags kommen immer mehr Bauhelfer hinzu. Die kleineren werden zum Steine falten eingeteilt. Die Größeren werden mit Mauern beauftragt.

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Baubeginn

20. Juni 2006

Hausbau “Housesavoir vivre

Fa. Beinke befestigt ein Holzfundament an zuvor in den Boden eingelassenen Betonkrangewichten.
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Gegen 10.30 Uhr kommt Nachbar Kevin (7 Jahre) zur Baustelle und möchte mithelfen. Er beginnt die ersten Steine zu falten. Gegen 11 Uhr holt er seine Kumpels. Schnell sind genügend Steine für die erste Reihe gefaltet.

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“house – savoir vivre” …

20. April 2006

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…ist die Kopie des Wohn-und Siedlungskonzeptes der Bau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Herford e. G. (B & S Bünde) “Haus Alpha” aus Wellpappe. Das Wellpapphaus ist die Erfüllung des allgemeinen Einfamilienhaustraumes ohne die Last der Verschuldung auf Lebenszeit und ermöglicht ein wieder entdecken von Bau- und Wohnkultur innerhalb eines gängigen Einfamilienhaus-architekturkonzepts.

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Nicht die zu erstellende Skulptur des Papphauses ist das vordergründige Ziel des Projekts, sondern ein kollektiv erarbeiteter Erfahrungswert innerhalb einer künstlerischen und damit scheinbar zweckfreien Beschäftigung. In einer architektonisch geprägten Baukultur, die den Räumen zwischen den „Wohnobjekten“ kaum Beachtung schenkt, soll ein sozialer und kultureller Zusammenhalt evoziert werden, der die „Bausünden“ erträglich gestaltet und die Zwischenräume mit sozialem Mörtel füllt. Die aktive Beteiligung der Nachbarschaft, die beim Bau des Wellpapphauses um Unterstützung ersucht wird, soll den „spiritus vicinitas“, den Nachbarschaftsgeist wecken, der nach Studien über „SozioBaukulturellen Pluralismus“ der Uni Berlin (Pilotprojekt Gropiusstadt) in Siedlungen mit uniformer Grundflächen- und Baukörperstruktur ruht.
Das Papphaus wird nach Fertigstellung der Nachbarschaft übergeben und steht mit seiner skulpturalen Erscheinung und seinem Raum spielenden Kindern/Flaneuren/Obdachlosen zur freien Verfügung.
Im architektonischen Dialog mit den „richtigen“ Häusern Alpha der Siedlung hinterlassen Witterungseinflüsse ihre Spuren, wie auch eine Inbesitzname von spielenden Kindern oder anderen. Die „Lebenszeit“ eines typischen Einfamilienhauses ist verkürzt wahrnehmbar, das Papphaus erscheint in zeitlichem Wettbewerb mit den Nachbarhäusern stehend. Aufgrund der Vielschichtigkeit und seiner sozialen Ausrichtung ist das Projekt „Haus – savoir vivre“ vom Kreis Herford zur Realisierung ausgewählt und mit dem Kunstpreis „Kunst und Industrie“ ausgezeichnet worden. Unterstützt wurde das Projekt vom Kreis Herford, von der Bau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Herford eG und der Fa. Wellkarton.

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Nach den heftigen Regensschauern Ende August setzte der Zerfallsprozess des Wellpapphauses ein. Dieser im Normalfall 60 Jahre dauernde Prozeß konnte am “house - savoir vivre” im Zeitraffer von den Nachbarn beobachtet werden.

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Nach dem großen Regen am 06.09.2006

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